Donnerstag, 29. Januar 2009

Physiotherapie ist einfach spitze ...

Ich bin jetzt 9 Wochen und heute war die Physiotherapie besonders lustig. Anfangs war ich noch nicht so richtig munter, ...

... doch nach wenigen Minuten war ich dann so richtig fit. Ich mache nämlich schon Fortschritte. Die Bauchlage mag ich noch immer nicht so gerne, doch ich habe mich heute von meiner besten Seite gezeigt und alle haben gestaunt. Erstens kann ich meinen Kopf in der Bauchlage schon ganz gut heben und halten und das Heben meines Popos funktioniert auch schon wunderbar. Schaut einfach selber ...


Popo fest hoch heben ...

... noch, noch, noch ...


... und langsam wieder hinunter.


Fertig!

Geschafft ...

Ich war jetzt schon zweimal bei der Physiotherapie und meine Therapeutin und auch meine Mama und mein Papa zu Hause, zeigten mir, wie das mit der Hand zum Mund führen funktioniert. Ihr wisst ja, mein erster Entwicklungsschritt, von dem ich euch im vorletzten Beitrag berichtet habe - Hand- Hand Koordination. Ich habe mir das jetzt öfter zeigen lassen und am Sonntag, 25. Jänner 2009, fing ich an es selber zu probieren. Ihr werdet es wieder einmal nicht glauben, doch meiner Mama entgeht nichts. Ich bin bei meinen Versuchen Wort wörtlich voll erwischt worden :-).

Für diese Übung benötige ich immer vollste Konzentration und sehr viel Ausdauer. So, aber auf los geht´s los!

Mit meinen Augen anvisieren, dann schön langsam die Hand heben und versuchen meinen Mund zu treffen.

Aller Anfang ist schwer, doch man darf nur nicht aufgeben.

OJE, voll daneben. Noch einmal von vorne.

Psst und aufgepasst, jetzt hab ich den Dreh heraus.

G E S C H A F F T ! ! ! !

Bitte lächeln ...

Mit 7 Wochen, genau genommen am 13. Jänner 2009, gelang es mir plötzlich Mimiken und Gesten meiner Eltern und Großeltern mit einem LÄCHELN zu erwidern. Dies schaffte ich immer öfter und es machte mir von Tag zu Tag immer mehr Spaß. Meine Mama und mein Papa freuten sich darüber sooooo sehr, dass ich ab diesen Zeitpunkt den Tag gleich in der Früh, nach dem Öffnen meiner Augen, mit lächeln und grinsen, beginne.
Meine Mama versuchte ständig ein Lächeln von mir zu fotografieren, doch das schaffte sie erst viele Tage später. Man muss nun Mal im Leben auch Geduld üben :-).



Mit genau 8 Wochen kamen zum Lachen Geräusche dazu. Ich konnte es fast nicht glauben, doch diese Geräusche gab tatsächlich ich von mir. Ich übte dies gleich in meiner Fisherprice Aquariumschaukel und unterhielt die ober mir kreisenden Fische.

Meine Mama und mein Papa amüsierten sich darüber sehr. Sie sind wie Paparazi. Ständig mit dem Fotoapparat hinter mir her :-). Sie haben es dann endlich geschafft meine Plauderei und mein Lachen fotografisch festzuhalten.

Meine erste Physiotherapiestunde ...

Am 15. Jänner 2009 begann ich mit meiner ersten Physiotherapie. Ich war zu diesem Zeitpunkt 7 Wochen alt. Ich lernte meine Therapeutin kennen und sie war mir von Anfang an sehr sympathisch. Wir gehen immer alle drei, meine Mama ...

... mein Papa und ich, einmal in der Woche, zu meiner ganz speziellen Turnstunde.

Das erst Mal war ich ein wenig skeptisch, weil ich ja nicht wusste, was da mit mir passieren wird, doch meine Skepsis war unbegründet. Es gefällt mir.

Mein nächster und erster Entwicklungsschritt ist, dass ich es schaffe meine beiden Hände zur Mittellinie meines Körpers zu bringen und mit ihnen zu spielen. Das Fachwort dafür lautet, Hand-Hand Koordination. Da ich ja ein Down-Syndrom Kind bin, habe ich für meine ganze Entwicklung 50 Prozent länger Zeit als ein normal entwickeltes Kind. Zusätzlich bin ich ja 12 Tage zu früh auf die Welt gekommen und dadurch werden mir diese Tage auch noch auf mein Entwicklungskonto gutgeschrieben.

Meine Therapeutin zeigt meiner Mama und meinem Papa, was sie zu Hause mit mir für Übungen machen können, die für meine Entwicklung in weiterer Folge von Bedeutung sein werden. Das Anheben des Kopfes in der Bauchlage wird von meiner Therapeutin als nächstes ins Auge gefasst. Zur Zeit, also mit 7 Wochen, fällt mir das Anheben des Kopfes in Bauchlage noch sehr schwer. Erstens hasse ich die Bauchlage und zweitens ist das Heben des Kopfes total anstrengend. Ich bin jedoch fleißig und bemühe mich zu Hause, wie auch bei meiner Physiotherapie sehr, damit ich mir ganz viel Lob einhamstere.

Montag, 26. Januar 2009

Mein erstes Weihnachtsfest ...

Als ich 1 Monat und 3 Tage alt war genoss ich mein erstes Weihnachtsfest. Für meine Familie war Weihnachten heuer etwas ganz besonderes, da ja ich auf der Welt war. Schlafen zählt zur Zeit noch immer zu meiner Lieblingsbeschäftigung.

Am Abend wurde ich jedoch noch rechtzeitig munter, damit ich nichts versäumte. Wir feierten zuerst mit meiner Moni-Oma, meinem Opa und meiner Tante Daniela und danach fuhren wir zu meiner Uroma, zu meinem Uropa und zu meiner Oma und zu meinem Opa nach Tainach. Dort war es besonders lustig, denn auch ich bekam Geschenke. Vor lauter Aufregung passierte mir dann ein Malheur. Ich bin ja ein fleißiger Esser und alles was rein geht, muss irgendwann wieder heraus. Das Fassungsvermögen meiner Pampers reichte an diesem Abend nicht aus und ...

Überall war ich voll. Dabei hatte ich heute extra meinen Weihnachtsstrampler angezogen. Der war jedoch nicht mehr zum Anziehen. Ich wurde von meinem Opa und meiner Mama im Waschbecken gebadet. Ganz stolz und sauber wurde ich dann mit meinen Rettern in der Not :-) fotografiert.

Reservegewand hatte meine Mama leider vergessen. Gott sei Dank bekam ich von meiner Uroma eine tolle Hose und ein tolles Shirt geschenkt. Diese Kleidungsstücke entsprachen jedoch nicht meiner Konfektionsgröße, doch wie sagt man so schön: Not macht erfinderisch. Socken bzw. eine Strumpfhose hatten wir auch nicht. Wir banden einfach mit einer Schnur die viel zu lange Hose am unteren Ende zu. Ich schau ja lustig aus, oder?


Das war mein erstes Weihnachten mit meiner Familie und hier noch schnell ein Foto von meiner Mama, meinem Papa und mir.

Sonntag, 25. Januar 2009

Die ersten Tage zu Hause ...

Die ersten Tage zu Hause genossen wir sehr. Mein Papa hat einen ganz großen Storch am Balkongeländer angebracht, damit alle rundherum sahen, dass ich auf der Welt war.

Obwohl ein wunderbarer Stubenwagen für mich bereit stand ...

entschloss mein Papa und ich am ersten Abend zu Hause im großen Bett zu kuscheln. Ich bekam den Polster und die Decke meiner Mama und schon "mützelten" wir beide.


Ich musste auch gleich in den ersten Tagen zum Kinderarzt, da der Gelbsuchtwert noch einmal gemessen werden musste. Ich litt nämlich im Krankenhaus sehr stark daran, so das ich sogar zwei Tage in einem Phototherapiekasten sein musste. Danach war dann wieder alles in Ordnung mit mir. Ganz viele Leute, Verwandte, Freunde und Bekannte, kamen mich besuchen. Sie waren ja so neugierig, wie ich aussehe. Ich fand mich stündlich in anderen Armen. Wie jedoch jeder weiß können Neugeborene nicht so gut sehen, deshalb war mir das egal. Meiner Mama ging es dann plötzlich nicht mehr so gut. Sie musste noch einmal ins Krankenhaus, um operiert zu werden. Mein Papa begleitete meine Mama und konnte deshalb nicht auf mich aufpassen. Das war jedoch kein Problem, denn am Vormittag passte meine Tante Daniela auf mich auf ...

... und am Nachmittag meine Moni Oma.

Mein Opa war natürlich auch mit von der Partie. Es war ganz toll mit ihnen, doch auf meine Mama und meinen Papa freute ich mich trotzdem wieder. Am Abend waren wir drei dann wieder vereint. Das waren die ersten Tage zu Hause. Etwas turbulent, aber wunderschön :-).

Dienstag, 20. Januar 2009

Ich bin endlich da ...

Ich heiße Paul Otto und habe am 21.11.2008 im ELKI Klagenfurt das Licht der Welt erblickt. Meine Mama und mein Papa freuten sich schon soooo sehr auf mich, dass ich entschied 12 Tage vor meinem errechneten Geburtstermin auf die Welt zu kommen. Die Geburt machte ich meiner Mama sehr leicht, denn sie wusste zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, dass ich ein Extrachromosom, das sogenannte Glückschromosom, in mir trage. Meine Nackenfalte war bei der Untersuchung wunderschön und in keinsterweise auffällig und organisch, Herz usw., war auch alles in bester Ordnung. Ich wusste, dass sich meine Mama eine schnelle Geburt wünschte und gerade deshalb versuchte ich mich zu beeilen. Durch leichtes Ziehen im Bauch machte ich mich schon den ganzen (Geburts)Tag bemerkbar und wollte ihr damit mitteilen, dass ich auf die Welt kommen werde. Als dies nichts half, ließ ich die Fruchtblase zu Hause um 21.00 Uhr platzen und dann gings los. Mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus und nach zwei Stunden war ich dann schon da. Genau genommen um 23.51 Uhr. Es war wunderschön in den Armen meiner Mama und meines Papas zu liegen. Niemand, auch nicht die Ärzte, machten sich zu diesem Zeitpunkt über eine Trisomie 21-Down Syndrom, Gedanken. Dann nach der ersten Mutterkindpassuntersuchung, am dritten Tag, entschieden sich die Ärzte dann doch für eine Chromosomenanalyse. Nach zweiwöchigem Warten bestätigte sich, dass unser Pauli eine Chromosomenstörung-Trisomie 21-Down Syndrom hat. Zuerst waren meine Mama und mein Papa ein wenig traurig darüber, doch diese Traurigkeit nahm ich ihnen sofort wieder, denn wenn sie mich ansahen vergaßen sie alles um sich herum. Zeit heilt alle Wunden und für Mama und Papa bin ich ihr Glücks-Pauli, den sie über alles lieb haben.