... war uns letzte Woche am Montag, 18.05.2009, besuchen. Sie zeigte uns sehr hilfreiche Tipps und Tricks für das Füttern, das Wasser/Saft/Tee trinken und einige Übungen für den Mundschluss.
E S S T E C H N I K zur E I N F Ü H R U N G der B E I K O S T
- KEINE überstreckte Haltung
Der Kopf des Kindes muss gerade sein und nicht nach hinten überstreckt. Wenn man es selber einmal ausprobiert wird man feststellen, dass das schlucken durch diese falsche Haltung absolut erschwert wird. Es besteht die Gefahr, dass sich das Kind verschluckt. Manche Down Syndrom Babys versuchen schon ab dem ersten Fläschchen den Kopf beim Tinken nach hinten zu überstrecken, denn dann rinnt die Milch von alleine hinunter und sie umgehen dadurch die Schluckbewegung.
- Metalllöffel verwenden
Wir essen auch nicht gerne mit Plastikbesteck und für unsere besonderen Kinder kommt hierbei noch der Wahrnehmungsfaktor hinzu, denn einen Metalllöffel spürt man viel besser an den Lippen und im Mund als im Gegensatz zum Plastiklöffel.
- Esstechnik
Das Kind öffnet den Mund. Dann den Metalllöffel gerade in den Mund einführen, einen Zungendruck nach unten verursachen und zum Schluss den Löffel wieder gerade herausführen. Man kann den Löffel beim Herausführen leicht an der Oberlippe abstreifen, ist jedoch nicht unbedingt notwendig.
- Essensreste um den Mund abtupfen
Die Essensreste um den Mund abtupfen und nicht abwischen. Auch hierbei lernen sich die Kinder zu spüren und wahrzunehmen. Sensomotorische Wahrnehmung ist einfach die Basis der gesamten Entwicklung.
TR I N K E N von S A F T / T E E oder W A S S E R
- KEINE überstreckte Haltung
Wie beim Essen birgt auch hier das Überstrecken des Kopfes die Gefahr, dass sich das Kind vermehrt verschluckt. Ich, der kleine Pauli, schaffte es nur schwer dünne Flüssigkeiten zu trinken. Ständig verschluckte ich mich. Durch unsere Logopädin haben wir dem Abhilfe geschaffen. Ich überstreckte meinen Kopf immer ein wenig und somit verschluckte ich mich ständig.
- Kleinen Finger unter das Kinn
Dadurch wird der Mundschluss verbessert und das Kind kann die Schluckbewegung leichter durchführen.
- Regelmäßiges absetzen des Fläschchen
Wenn man das Fläschchen kurz absetzt hilft es dem Kind wieder Luft zu holen. Dadurch kommt es nicht zum vollen Flüssigkeitsüberschuss im Mund und es kann ohne Bedenken immer wieder kleine Mengen schlucken.
Ü B U N G E N für den M U N D S C H L U S S
-"Pipettieren" mit dem Strohhalm
Diese Übung fördert den Mundschluss sehr gut. Ein wenig Flüssigkeit in ein Glas geben, dann den Strohhalm schräg hineinstellen. Der Zeigefinder verdeckt beim Hineinstellen in die Flüssigkeit noch nicht die obere Öffnung des Strohhalmes.
Wenn der Strohhalm schräg im Glas liegt, die obere Öffnung mit dem Zeigefinger schließen. Dadurch sammelt sich ein wenig Flüssigkeit im unteren Ende.
Nun den Strohhalm herausziehen ...
... und dem Kind in den Mund geben.
Im Mund den Zeigefinger, der die obere Öffnung zuhält wieder lösen. Das Kind bekommt die paar Tropfen Flüssigkeit in den Mund und muss diese schlucken.
- Pinseltechnik
Das sind die Dinge, die meine Mama regelmäßig, manchmal mehr, manchmal etwas weniger, für mich verwendet. Ihr könnt am Bild eine elektrische Zahnbürste mit Korkenaufsatz, verschiedene Pinsel in den Stärken 6, 8, 10 und einen Spiegel sehen.
Die elektrische Zahnbürste dient zur Stimulation der Mundregion. Da die Zunge unserer Down Syndrom Kinder oft aus dem Mund ragt, kann dadurch die Wahrnehmung verbessert werden. Einfach mit der Zahnbürste den Mundboden unterhalb des Kinns von hinten nach vorne massieren/vibrieren. Meistens ist dadurch schon ein deutlicher Mundschluss zu beobachten. Anschließend wird am Kinn mit dem Korken von unten nach oben in Richtung Unterlippe vibriert. Danach noch mit der Zahnbürste auf beiden Seiten der Wangen zu den Mundwinkeln hin streichen. Dies am besten mehrmals im Wechsel.
Den Spiegel verwenden wir, um festzustellen, ob ich richtig atme. Meine Mama hält ihn mir unter die Nase und wenn ich richtig atme, also durch die Nase, dann läuft der Spiegel an. Die Nasenatmung ist Grundvoraussetzung, um ordentlich essen und trinken zu können.
Die Pinsel sind wie die elektrische Zahnbürste zu verwenden. Man kann die ganze Mundregion abstreichen. Zuerst um den Mund/Lippen herum, dann die linke Wange entlang, dann über den Mund zur rechten Wange hin, wieder zurück und hinunter zum Kinn und den Mundboden von hinten nach vorne abstreifen.
Diese Übungen kann man machen wann immer man Lust und Zeit hat und dem Kind soll es Spaß bereiten, wie all die Fördrmaßnahmen die wir zu Hause mit unserem Kind machen.
Eines darf man nie vergessen, dass jedes Kind seine eigene, individuell angepasste logopädische Behandlung/Begleitung braucht.
Ich weiss, dass ich mich wiederhole, aber es muss heute einfach wieder sein: Euer Paul ist sowas von zuckersüss und knuddelig!
AntwortenLöschenUnd ich habe den Eindruck, dass ihr ein Super Therpeutenteam um euch herum habt!
Liebe Grüsse
Gabriela, fast täglich hier, und fast immer ohne Kommentar schmelzend.
@ Gabriela:
AntwortenLöschenSo wie jedes Kind, lieben wir Wiederholungen und so nette Komplimente-DANKE :-). Es freut uns, dass du unseren Blog so regelmäßig besuchst. Gedanklich sind wir beieinander und das ist besser als jeder Kommentar.
Unser Therapeuten Team ist echt SPITZE! Wir sind so dankbar dafür, denn somit erspare ich mir so viel zusätzliche "Arbeit", denn man kann sich auf jeden einzelnen total verlassen und die Kompetenz der Damen ist einfach nur TOP!
Liebste Grüße aus Kärnten
und wir drücken dich ganz fest
deine Bettina und natürlich dein Pauli :-)
Danke schön für die detailierten Ausführungen. Da wird meine Mama bestimmt noch genauer nachlesen. Bei Logopäden sind wir nämlich noch nicht, muss ich bestimmt auch mal machen.
AntwortenLöschenGrüße von Benjamin
Liebe Bettina,
AntwortenLöschentoll, dass Du so ausführliche Infos reingestellt hast. Pauli macht ja echt toll mit bei der Strohhalmübung. Ich finde er sieht so zufrieden aus.
Es immer wieder schön auf eure Seite zu gehen.
Ich werde auch ein paar von Deinen Übungen mit Luna probieren, wir möchten nämlich jetzt mit dem Brei zufüttern beginnen. Da kann das hilfreich sein.
Liebe Grüße
Annett
Liebe Bettina,
AntwortenLöschenseit einiger Zeit lese ich eure Seite regelmäßig. Zunächst muss ich erstmal sagen, euer Sonnenschein ist so zuckersüß.
Die Infos zur Logopädie finde ich sehr interessant. Wir haben am 28.05. unseren ersten Logopädie-Termin. Ich bin schon gespannt wie der wird.
Liebe Grüße
Nadine
Hallo liebe Bettina,
AntwortenLöschenich finde es toll wie ausführlich du alles beschreibst, davon kann sicher jede Mutter die nicht so ein tolles Team rundeherum hat wie ihr provitieren.
wenn wir wieder vom Krankenhaus zurück sind werde ich mir das ganze noch mal genauer durchlesen und sicher das eine oder andere auch ausprobieren, dann werden wir auch mal einen Termin bei einer Logopädin ausmachen weil ich erst nach unserer Herzoperation mit dem zufüttern beginnen möchte um nicht Elias jetzt noch mit etwas neuem zu stressen...
wir sind ab 28.5. im Kinderspital in Linz am 29.5. um 7 Uhr beginnt die OP,
die haben eine eigene Herzstation für Babys und Kleinkinder und sollen sehr gut sein ...
meine Nervosität steigt die letzten Tage stetig, aber ich habe von Nora einen guten Tip bekommen mit Bachblüten die werde ich ab Montag nehmen...
ich melde mich wieder wenn wir wieder zu Hause sind, bis dahin alles Liebe für euch, aber ganz besonders für den kleinen Sonnenschein Pauli.
Liebe Grüße Uschi und Elias
uuups noch mal ich, also meine Nervosität schlägt sich scheinbar auch auf meine Rechtschreibung SORRY habs gerade beim durchlesen bemerkt ;(
AntwortenLöschenUschi
Hallo Bettina,
AntwortenLöschenich hab übrigens etwas gefunden, das genau das Gegenteil vom Füttern sagt als deine Logopädin. Also nicht mit dem Löffel die Zunge nach unten drücken, das fördert wohl erst recht die Zungenprotrusion. In den USA ist das Frühfütter-Programm der absolute Renner. Klick mal unter einstein-syndrome, early intervention feeding.
Liebe Grüße
Bettina
@Bettina: Erstmals danke für diese bereichernde Information. Es war sehr interessant für mich dies zu lesen, doch trotzdem ist für mich diese Methode überhaupt nichts greifbares. Erstens erfordert es ein Selbststudium des Frühfütter-Programms und dafür bin ich überhaupt nicht motiviert vgl. "Kleinen Schritte". Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die logopädische Begleitung, die Pauli gerade genießt, die absolut richtige für ihn ist. Jedes Kind braucht mit Sicherheit seine eigene ganz individuelle und spezielle logopädische Begleitung und wir haben uns für die altbewährte Methodik entschieden, da wir überhaupt nicht auf Experimente aufgelegt sind und bei uns in Kärnten kennt sich mit diesem neuen Programm leider noch niemand aus.
AntwortenLöschenDANKE trotzdem :-)
Liebe Grüße nach Paris
Bettina